Reise 4 – Karl Von Krätz

Die vierte Reise verschlug mich zu KarlVonKrätz, im Folgenden Karl genannt. Betrachtet man die Luftlinie, die bisher weiteste Reise von zu Hause aus. Angekommen bin ich am Freitag, den 13. April 2018, aber das hat alles Andere als Unglück gebracht. Ganz im Gegenteil, auch dieser knapp zweiwöchige Aufenthalt war ein voller Erfolg. Wie jede andere Reise zuvor, hebt sich auch dieser wieder von den Anderen ab – vier Besuche, vier völlig verschiedene Arten von Urlaub. Es lebe die Abwechslung.

Am Tag der Ankunft habe ich noch eine relativ lange Zeit in der Transportbox verbracht, aber das macht so gut wie fast wenig, wie Heinz Erhardt jetzt sagen würde, aber am Abend dann wurde ich aus der Schachtel befreit und wurde vom Gastgeber ausgiebig begrüßt. Der Anreisetag, der stets im Zeichen des Kennenlernens steht, auch wenn man sich über Twitter kennt, wurde dann noch mit einer Menge Unterhaltung in Form von sowohl Kommunikation, als auch englischem Fernsehen vebracht, ehe ich dann recht erschöpft unter die von meinen Vorgastgebern genähte Decke schlüpfte. Ankommen macht ganz schön müde.

Am nächsten Tag habe ich mich dann am Steuern eines Kraftfahrzeuges versucht und finde, dass ich mich gar nicht mal so schlecht dabei geschlagen habe. Okay, an die Pedale bin ich ob meiner Körpergröße nicht gekommen, aber ich war ja auch nur da um zu lenken, nicht um zu denken. Nach einem völlig verspaßtem Einkauf ging es dann wieder heim, und ich hab mich mit der Plüschbande sooooo viel und gut unterhalten, dass das Zweibein von Karl schon fast ein wenig ermahnend wurde, als wir dann letztendlich doch auch mal schlafen müssten. Das Aufstehen am nächsten Tag fiel uns allen dementsprechend auch eher schwer.

Doch Büroarbeit, die es zu erledigen galt, erwartete uns am Sonntag. Könnt ihr euch das vorstellen? Arbeiten an einem Sonntag? Sowas würde meinem Zweibein Piet niemals in den Sinn kommen, doch hier hat das sogar sehr viel Spaß bereitet. Ich hatte die ehrenwerte Aufgabe, Dokumente zu stempeln, und dabei habe ich alle Erwartungen übertroffen. Okay, es kam so über mich und hab dann auch etwas übertrieben in meinem Stempelwahn, aber lieber ein Stempel zu viel als zu wenig. Jawoll, ja! Verschwiegen an dieser Stelle, dass ich letztendlich sogar dem Platze verwiesen wurde, weil die Verlockung, die Kaffeekasse in Form einer Kuh zu reiten, einfach zu groß wurde. Ich hab halt echt nur Dönnekes im Kopf.

Und dann wurde es richtig schön, wer kann das von einem Montag schon behaupten? Nicht nur das Wetter legte sich ins Zeug, auch meine Gastgeber. So konnte ich die warmen Frühlingstemperaturen schön in der Sonne genießen und hab dann sogar noch Kekse bekommen. Am Abend konnte ich dann den schönen Abendhimmel über der Stadt genießen und mich mit dem Gastgeberzweibein über den Erfolg der Lieblingsmannschaft vom Gastgeberzweibein freuen. Auch wenn diese drei Punkte eher schlecht für meinen Verein sein könnten, freute ich mich auch aufrichtig mit. Immerhin gehört zumindest ein Karnevalsverein in die erste Liga 😉

Am nächsten Morgen schon ging es auf die erste Sightseeing-Tour. Es stand die Tiefburg auf dem Plan und so konnten wir das alte Gebäude ebenfalls bei schönesm Wetter so richtig bestaunen. So alte Bauwerke strahlen ja echt ihren eigenen Charme aus, da machte dann gar nich so viel, dass in einem mitten auf einer Straße platziertem Bücherregal ein für mich eher gruseliges Buch abgelegt war.

Der nächste Tag war dann viel von Arbeit geprägt. Nach dem Schnuppern an wunderschönen Blüten ging es auf die Arbeit von Gastgeberzweibein, wo ich dann ein wenig in die Welt der augmented reality eingeführt wurde – ganz schön futuristisch. Nicht ganz so spannend, aber dennoch echt interessant war dann die Lektüre, die man mir zur Nacht vorlegte und über Statistik und Stochastik handelte. Also wahrscheinlich werde ich in diesem Buch nicht weiter lesen. Wieder was gelesen, hihi.

Das anhaltend schöne Wetter brachte nach meiner zweiten Lenkstunde und ein wenig Serverarbeit eine schöne Mittagspause im Gras und am Abend ein wenig mehr Sightseeing. In schöner „Ist das Kunst oder kann das weg?“-Manier zeigte mir man ein paar eigenartige Kunstaufbauten. Schon beeindruckend. Doch damit nicht genug, der Trip an diesem lauen Sommerabend ging noch weiter. Mein neues Profilfoto entstand, wie so einige weitere tolle Aufnahmen in der warmen Abendsonne an einer Holzhütte. Echt urig und schön!

Der Freitag begann wieder mit Arbeit, doch ging es am Nachmittag wieder auf Sightseeing-Tour und durch wahnsinnig schöne Blütenpracht. Echt schöne Gegend hier, kann man gar nichts anderes sagen. Dann wurde es monumental. Man zeigte mir tolle Architektur, mitunter einer Kirche. Echt beeindruckend, auch wenn ich so mit Religion eher weniger am Hut habe – ich hab ja noch nichtmal einen Hut, also hey.

Nach einem Bad in der Blütenmenge, ging es dann am Montagabend auf einen Weinberg. Die gute Laune in diesem tollen Wetter hat dann für ein etwas überschwänglichen Weingenuss gesorgt, sodass ich am nächsten Tag doch etwas unpässlich war, unglücklicherweise. Aber es gibt nichts, was Schmerztabletten nicht wieder in Ordnung bringen, hihi. So konnten wir am Nachmittag den Berg am Rande der Stadt erklimmen und hatten dort echt eine überwältigend schöne Aussicht aus dem sogenannten Rindenhäuschen. Da hat sich der lange Weg wirklich sehr gelohnt. Der Neckersteig im Anschluss war auch wunder-, wunderschön. Mit Blick aufs Schloss hatte man da einen der schönsten Ausblicke, den ich je gesehen habe.

Tja, Heidelberg ist anscheinend geprägt von wunderschönen Ausblicken, auch in der Schloßruine hatte man erneut einen wahnsinnig schönen Ausblick über die Stadt, ich bin wahrlich begeistert. Gut, dass ich schwindelfrei bin, so konnte ich das Panorama vollends genießen.

Tja, und so endete die Reise zu meinem vierten Gastgeber voller Höhen und keinerlei Tiefen. Das hat echt Spaß gemacht, und so konnte ich mich besonders darüber freuen, dass Zweibein mit dem Gastgeberzweibein eine kleine Verlängerung meines Aufenthaltes arrangieren konnten. Gerade in den letzten Tagen haben sich die Ereignisse überschlagen. Aber auch der erste Teil war sehr schön und ich freue mich, diese Reisestation in meinem Tourplan gehabt zu haben. Und so viel ist sicher: Ich komme wieder – doch jetzt geht‘s erstmal weiter und gar nicht mal so weit. Nur 80 Kilometer in westlicher Richtung.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert