Die bisher längste Reise brachte mich gar nicht mal so sehr weit weg von meinem Vorgastgeber. Nur um die 100km weiter westlich schlug ich beim Fleckentier auf und wurde, wie auch bei meinen Gastgebern herzlich begrüßt. Und auch wenn es die längste bisherige Reise war: Sie hätte ewig so weitergehen können.
Schon am ersten Tag meines Aufenthaltes ging es raus – nach dem Begrüßungskuchen wurden sich gleich die Beine in der tollen Umgebung und bei dieser tollem Wetter vertreten. Apropos vertreten – einen Vertreter der lebendigen Ponyflauschberge haben wir dabei auch getroffen.
Das große Kennenlernen mit den Plüschies ging weiter und ich berichtete von meinen vergangenen Abenteuern. Nu ist man natürlich etwas nervös, wenn man gleich so vielen neuen und nur teilweise bekannten Plüschies begegnet, aber die Nervosität legte sich rasch. Alles unfassbar gute Zuhörer, auch. Hat Spaß gemacht, zu erzählen.
Auch am zweiten Tag ging es raus. Zum Niederwalddenkmal – und das liegt ziemlich weit oben – auf jeden Fall haben gut ein paar ordentliche Höhenmeter überwunden, ehe es dann, als wir oben angekommen waren, eine Stärkung gibt. Wusstet ihr, dass es Geocaching gibt? Total interessant, meine liebe Reiseleitung hat mich auf jeden Fall in die Welt der modernen Schnitzeljagd eingeführt und ich bin echt total angefixt, ich hoff, künftige Gastgeber werden auch mal mit mir auf die Jagd gehen. Es ist an sich ja echt die beste Form, die Gegend zu erkunden und dann auch noch für die Nachwelt festzuhalten, dass man da war, wo man war.
Nach so viel Wanderei hatten wir uns dann die nicht-selbstständige Fortbewegung doch redlich verdient, Sesselbahn und Schiff. Echt famos und so viel erlebt schon am zweiten Tag – das versprach ereignisreiche, weitere Tage.
Tja. Und auch der nächste Tag war dann genauso ereignisreich. Rüdesheim, mit seinen Seen (ich denke, das war mehr als einer, hihi) und Fleckentiers Lieblingsplatz – das kann ich echt extrem nachvollziehen, dass das einer ihrer Lieblingsplätze ist. Auch auf der Rast mit dem etwas anrüchigem Buch hat es mir bestens gefallen. Und nicht zu vergessen, die Burgbesichtigung. So alte Gemäuer haben ja schon was ehrfürchtiges, was ich ja schon auch bei Karl erleben durfte. Und auch hier lag ein Hauch Mhystik in der Luft. Spannend!
Und dann folgte am nächsten Tag, nach dem Kauf von Pflanzen ein Pubquiz. Echt interessant, auf welche Dinge die Zweibeiner doch kommen, um ihre Freizeit zu gestalten. Erst geocaching, dann Pubquiz. Freut mich riesig, das mitzuerleben, so Einblicke in verschiedene Leben und Hobbys zu erhaschen – begeistert mich total.
Am „Tag der Arbeit“, was ja irgendwie ein wenig paradox ist, weil die Mehrheit der Menschen an dem Tag ja frei haben, gab‘s wieder lecker Kuchen und anschließend folgte wieder eine Wanderung, diesmal durch die Weinstraße. Das brachte böse Erinnerung an meinen ersten Kater, doch glücklicherweise folgte statt einem Trinkgelage ein Kinobesuch – schließlich musste das Zweibein vom Fleckentier am nächsten Tag ja auch wieder arbeiten – da war dann nicht viel mit Umtrunk. Ein Glück!
Und dann zeigte mir das Zweibein von Fleckentier ihren Arbeitsplatz: Die Schule! Also, dass ich nochmal die Schulbank drücken werde, hätt ich ja auch nicht für möglich gehalten, aber so kam es dann halt. Zusammen mit Urs, dem Mammut, half ich, die Altsteinzeit zu vermitteln. Und die Schüler waren alle so lieb, gar nicht, wie man sich das so in einer Schule vorstellt. Aber chapeau auf die Lernmethodik, lief doch wohl alles glatt – ich bin nur froh, dass zumindest ich keinen Test oder keine Klausur über das Thema schreiben muss.
Und lehrreich ging es weiter, nach einem Einkauf, auf dem wir ein Bild vom Schaf Emily sahen, ging es zum Kochkurs. Spargel mal ein wenig anders, statt nur mit Sauce Hollondaise, Schinken und Kartoffeln. Echt interessant und vor allem furchtbar lecker! Aber leider ist auch ein hungriger Ponymagen irgendwann pickepackevoll und so gerne man weiter gefuttert hätte, musste man doch irgendwann das Feuer stopfen, schade!
Das Wetter besserte sich und schon ging es wieder raus für uns. Das Unigelände in Kaiserslautern unsicher machen. Vielleicht habe ich auch bloß falsche, zu hohe Vorstellungen vom Studieren, aber irgendwie konnte ich das geballte Wissen, dass hier vermittelt wird, fast schon spüren. Vielleicht war‘s aber auch nur die Freude, mit Fleckentier hier echt so viel zu erleben – und sieht sie nicht, man will ja schon atemberaubend in ihrem Kleid aus? Echt wunderhübsch.
Und als ob das nicht schon alles für den Tag war, ging es dann abends noch raus zu einem Abendspaziergang. Ich kann davon echt nur in den höchsten Tönen schwärmen. Es war echt vom Allerfeinsten. Sonnenuntergang, Reiseleiterin, frische Luft und Bewegung. Hach!
Und auch der nächste Tag stand dann wieder ganz im Zeichen der Abenteuerlust – kurz noch etwas in Kokoserde (Sachen gibt‘s!) eingepflanzt, dann in den japanischen Garten – was für Kois da im Teich lebten – größer als ich, voll irre! Selbst Blüten waren größer als ich, das muss man sich mal vorstellen. Da war ich echt kurz etwas baff.
Und schon ging es weiter. Pfalztheaterplatz und dann lecker Essen. Erst Eis, dann Nudeln. Reihenfolge bewusst gewählt. Nom!
Und genauso ging es weiter, die Weinreben von Weisenheim, lecker Essen zwischendurch – oh mein Gott, ging es mir da gut! Und auch abends ging das genauso weiter – frisches Grillgut, interssantes Fernsehprogramm, echt klasse. Ich empfehle jedem mal, bei Fleckentier zu gastieren, alles a la boneur.
Und dann ging esschon wieder weiter mit dem Geocaching. Mußbach wurde eingenommen, würde man jetzt bei Ingress sagen, aber so konnten wir uns viel und überall eintragen. Erneut alte Gemäuer, die echt die wahnsinnigsten Geschichten erzählen, wenn sie sprechen könnten.
Zwischendurch eine Quizfrage: Was bedeutet beim Fleckentier nichts tun?
A) Rumgammeln
B) Fernsehen schauen
C) Lesen oder
D) Dorfspaziergänge
Genau. D ist die richtige Antwort. Wir machten ein paar Dörfer in der Gegend unsicher. Wer hätte das gedacht? 🙂
Und dann besuchten wir das Gestüt Zweibrücken – lieben Gruß an dieser Stelle an Quasi, Vertreter der wunderhübschen, von hier stammenden Pferderasse. Man ist von den weiten Koppeln, Wiesen und Sprung- und Dressuranlagen ja echt begeistert – so riesig, da würde ich als kleines Pony echt tagelang brauchen, jeden Quadratmeter einmal abzutraben 😀
Und damit endet Teil 1 meiner Berichterstattung über den Besuch bei Fleckentier, abgedeckt wurde der Zeitraum vom 27. April bis zum 10. Mai, der zweite Teil, vom 11. bis zum 23. Mai folgt dann im nächsten Reisebericht.