Reise 8 – Johanna

Zusammen mit meiner Gastgeberin konnten Zuppi und ich ein weiteres Land auf unserer Reiseliste hinzufügen: Griechenland. Das ist nach England also mein zweites europäisches Land, in das ich gereist bin und nicht Deutschland ist. Es war wunderbar, doch der Reihe nach.

Begrüßt wurden wir neben den großen Zweibeinern auch von Zweibeinern in unserer Größe, von johanna „die Filzies“ genannt. Das war sehr ungewohnt, aber auch sehr toll, Zweibeiner, die unsere Perspektive kennen, kennenzuleren. Unheimlich viel ist da auf ihre Größe maßgeschneidert – und stellenweise waren sogar wir schon ein wenig zu groß.

Es hat ein wenig gedauert, bis dann ein Bett für uns gefunden wurde, aber Magnus hat die Suche danach nicht aufgegeben und diese stoische Beharrlichkeit zahlt sich dann ja auch irgendwann aus. Was haben wir nicht alles versucht – einmal mussten sie mich aus einem zu kleinen Bett, in dem ich stecken geblieben bin, befreien, das war schon ein wenig beklemmend, aber es ist ja letztlich alles gut gegangen.

So viel bei johanna zu Hause konnten wir noch tun, da wir sehr rechtzeitig angekommen sind, besser zu früh als zu spät. Und so haben wir noch unter Anderen ein tolles Frühstück im Garten gehabt – mittlerweile sind ja auch hier in Deutschland die Temperaturen so dermaßen angestiegen, dass das schon am Morgen sehr warm war und niemand wirklich gefroren hat. Und Hanna kann kochen, das ist eine wahre Wonne!

Und dann wurd‘s ernst – wir sind zwar schon nach England und zurück nach Deutschland geflogen, das war dann aber so unser erster bewusster Flug – die Englandflüge verlebten wir ja in unserer Transportbox im Gepäckraum des Fliegers, hier nun also im Passagierraum und direkt am Fenster. Es ist ja so spannend, so hoch über der Erde zu sein, zu wissen, dass ein paar Meter unter einem gaaaaaanz viel Luft zwischen Flieger und Erdboden ist, aber ist ja alles glatt gegangen und wir kamen vormittags in Griechenland an.

Nachdem wir uns von dem morgenlichen Fglug erholt haben, erkundeten wir zusammen mit dem Papponauten die Altstadt von Rhodos. In den südlicheren Ländern ist es natürlich auch sehr warm, aber irgendwie auch ein wenig erträglicher warm. Schön. Schön, schön.

Am nächsten Tag fuhren wir in die Berge. Nachdem uns das Navi zunächst eine falsche Kilometerzahl anzeigte, dauerte die Fahrt dorthin tatsächlich nicht ganz so lange. Von einem Berg aus hatten wir eine echt wahnsinnig schöne Aus- und Weitsicht und konnten bis in die Türkei sehen. Schon irre, als könnte man zu Hause bis in die Niederlande schauen oder so, von so weit oben werden große Entfernungen ziemlich klein.

Am nächsten Tag mussten wir einen außerplanmäßigen Schwimmtag einlegen, johannas Mann hatte sich am Fuß verletzt. Gut, dass johanna sich schon von beruflichem Weg damit auskennt, wäre das Zweibeins Papa passiert, hätte man da echt alles stehen und liegen lassen und ins Krankenhaus gemusst – selbst dann, wenn Zweibeins Mama das – so gut es eben als Laie geht – verarztet hätte. Ich meine, sie hat zwei Kinder groß gezogen und hat dadurch auch einiges an Erfahrung gesammelt, aber lassen wir das, ist ein anderes Thema,. Zurück nach Griechenland.

Da ging es für uns in ein Bienenmuseum – mit einem überdimensionierten Bienenstock zum Besichtigen. Sehr interessant – das abschließende Foto mit dem Kopfdurchstecken war auch witzig – Zuppi war da ein wenig skeptisch, aber insgesamt hat uns das alles sehr viel Spaß gemacht.

Anschließend besuchten wir noch Lindos, was sich wie ein Windows-Klon auf Linuxbasis anhört (sorry, mein Zweibein ist Informatiker, das färbt ab). Ist aber ein schönes Örtchen mit einem wiedermal Wahnsinnsausblick. Sieht das nicht toll aus? Wie gemalt. Oder einer Rosamunde-Pilcher-Filmkulisse. Einfach zu schön. Schon da waren wir überglücklich und total froh, dass johanna und ihre Familie uns mitgenommen hat. Danke!

Am nächsten Tag stand dann Erholung am Pool an, und weil wir dann doch ein wenig die Hufe vertreten wollten, sind wir den Hafen, wo der Koloss von Rhodos gestanden haben soll, besuchen gegangen. Und dann war es soweit: Man ließ mich zu Wasser. Also nicht direkt, aber auf einer kleinen Schwimminsel. Das hat ganz schön geschaukelt, hat aber auch irre viel Spaß gemacht.

Am Tag darauf ging es dann zur nächsten Insel und da zu einem Spaziergang an der Strandpromenade und wir haben einen bemalten Stein geschenkt bekommen. Diese Umgebung, zu schön und schon ein wenig surreal – ich mein, wenn man von zu Hause was anderes als Fensterblick gewohnt ist und man hier einfach gegenüber schon Wasser ist, echt irre schön.

Am nächsten Tag haben wir dann mal dem Kalorienkonsum gefrönt und Eis und eine griechische Spezialität probiert, sogenannte Lokoumades. Unheimlich süß, aber auch unheimlich lecker. Die perfekte Opfergabe für das Feinkostgewölbe – ja, auf die Figur zu achten geht auch andersrum und ist mindestens genauso schwer, wie dünn zu bleiben.

Am Tag darauf bestaunten wir einen Salzsee. Die deutsche Sprache ist manchmal schon unfreiwillig witzig – da wird von einem See gesprochen und dann ist da kaum Wasser. Aber eben Salz. In rauen Mengen. Raue, grobe Brocken nur Salz. Ob der See da wohl nur zur Zierde ist, oder doch bewirtschaftet wird? Ich mein, mit der Menge an Salz könnte man doch bestimmt einiges an dem Salzverbrauch in der Europa decken, oder?

Abends haben wir dann die Mondfinsternis bewundern dürfen. Und das sogar deutlich besser und länger als Zweibein, wie er mir berichtete. Er war an dem Abend nämlich anderweitig beschäftigt.

Da dieses Naturschauspiel dann bis spät in die Nacht ging, haben wir uns an dem Samstag erstmal erholen müssen. Doch dann ging es auch weiter und wir haben am Ende der Insel alte Steine, die die Überreste einer alten Kirche waren, besichtigt. Wie auch schon auf den Reisen zuvor: Alte Gemäuer und deren Überreste haben echt etwas Magisches an sich. Was meint ihr, was die zu erzählen hätten, wenn sie sprechen könnten? Eine Menge!

Später lernten wir eine Dame, die später auch mit uns reisen sollte, kennen, die uns am nächsten Tag dann auch vor dem Johanniterkastelll begegnete und uns eine Menge erzählen konnte. Leider durften wir nicht in das Kastell, da der Zutritt nach einem Erdbeben untersagt ist. Schade, aber auch davor hat es eine Menge zu sehen gegeben.

Nach einem Wellnesstag haben wir darauf eine Schatzkarte gefunden. Echt aufregend. Magnus, der ja bereits seine Fähigkeit im Dingefinden unter Beweis stellen konnte, hat uns dann geholfen und mit seinen fachmännischen Augen ein Blick drüber geworfen. Und so gab es dann einen kleinen Schatz zu finden. Echt klasse!

Weil die Filzies und Zuppi auch unbedingt mal zu Wasser wollten, hat johanna uns eine zweite Schwimminsel organisiert und so konnten wir alle gemeinsam durch den Pool gleiten. Das hat echt Spaß gemacht. Gut, dass Zuppi nich so groß ist und in dem Zweiten so genug Platz für alle war.

Dann ging es leider schon wieder nach Deutschland, aber auch da sollte es nicht minder spannend werden. Da bei mir nach dieser Reise sowieso nur die Sommerpause anstand, haben wir kurzerhand den Aufenthalt bei johanna um ein Wochenende verlängert und so konnten wir noch ein wenig bei johanna im Garten campen gehen.

Magnus hat uns Marshmallows gegrillt und es gab, um das Camperklischee vollends zu bedienen, dazu Dosenbier – aber das bin ich ja auch schon von zu Hause aus gewohnt. Das hat zum Abschluss nochmal richtig Laune gemacht, besonders abends, als wir dann in den Schlafsäcken lagen und uns teils gruselige, teils spannende Geschichten erzählt haben.

Aber dann hieß es auch hier leider wieder Abschied nehmen. Zweibein meint nämlich, wir sollen in der Sommerpause Zeit genug haben, uns von der ersten Hälfte der ersten Reisesaison zu erholen, damit wir noch genug Power für die zweite Hälfte haben und nicht irgendwann auf dem Zahnfleisch gehen und alles in Freizeitstress ausartet, das wär nämlich für uns nicht schön, vor allem aber auch nicht schön für die noch kommenden Gastgeber, die mit uns ja auch noch was unternehmen wollen und da keine Zombieponys, die kaum die Augen offen halten können, gebrauchen können – zur Last fallemn wollen wir niemanden.

Das sind wir hoffentlich auch johanna nicht und wir freuen uns sehr darüber, nach Griechenland mitgenommen worden zu sein. Das hat echt eine Menge Spaß gemacht und es war sehr aufregend, interessant und man hat eine Menge tolle Eindrücke bekommen. Also, vielen Dank, johanna, uns diese Reise möglich gemacht zu haben, wir kommen bestimmt auch mal wieder – euch und die Filzies mal wiedersehen, ist sehr wünschenswert für uns. Wir sagen nur ein Wort: ευχαριστώ πολύ!